FRAGEN UND ANTWORTEN

Was bedeutet das Amt der Bürgermeisterin für Sie

#1 Was bedeutet das Amt der Bürgermeisterin für Sie?

Dinge anzupacken und gemeinsam mit anderen Zukunft zu gestalten, hat mich schon immer begeistert. Visionen gehören nicht geträumt, sondern umgesetzt. Als Bürgermeisterin werde ich anpacken und umsetzen – aufmerksam und weitsichtig und natürlich in enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat. Das ist ein Balanceakt, zum Beispiel zwischen nötigen Investitionen und klugem Wirtschaften im Haushaltsbereich, zwischen mutigen Veränderungen und komplexen Rahmenbedingungen bei Infrastrukturprojekten. Diesen Balanceakt traue ich mir zu - damit sich unsere lebendige Gemeinde in ihren vielfältigen Themen- und Lebensbereichen zum Wohle aller entwickelt.

Welche Qualifikationen bringen Sie für das Bürgermeisteramt mit

#2 Welche Qualifikationen bringen Sie für das Bürgermeisteramt mit?

Seit meiner Jugend finde ich mich immer wieder in Leitungspositionen. Meine klare, strukturierende Vorgehensweise und meine kommunikativen Fähigkeiten helfen mir, Menschen zusammenzubringen und Ziele zu erreichen.
Seit 2016 arbeite ich für die Gemeinde Althengstett. Zuerst habe ich als Flüchtlingsbeauftragte in der Gemeinde Strukturen aufgebaut, um die damalige Krisensituation zu bewältigen. Seit 2019 leite ich das Amt für Bildung, Betreuung und Bürgerengagement. Als Amtsleitung bin ich direkt unter dem Bürgermeister angesiedelt. Ich trage Verantwortung für etwa 15 Mitarbeiter:innen und arbeite eng mit den anderen Amtsleitungen zusammen. Ich habe viele Projekte in der Gemeinde angestoßen, geleitet und auch dafür notwendige Fördermittel akquiriert. Beschlüsse, die im Gemeinderat gefällt werden, habe ich für meinen Bereich vorbereitet, vorgetragen und danach operativ umgesetzt.

Sie sind privat bei den Grünen, warum treten Sie parteiübergreifend an

#3 Sie sind privat bei den Grünen, warum treten Sie parteiübergreifend an?

Im Gemeinderat und den Ortschaftsräten muss parteiübergreifend zusammengearbeitet werden - denn wir suchen praktische Lösungen für unsere Themen vor Ort. Darum habe ich vor meiner Kandidatur das Gespräch mit allen Listen im Gemeinderat gesucht. Natürlich stehe ich aber für eine Richtung. Mir sind sozialer Zusammenhalt und Bildungschancen für alle Menschen wichtig. Ebenso die Themen Klimaschutz und Zusammenleben der Generationen.

Wie wollen Sie die Verwaltung der Gemeinde auf die Zukunft ausrichten

#4 Wie wollen Sie die Verwaltung der Gemeinde auf die Zukunft ausrichten?

Kommunikation und Digitalisierung sind die wesentlichen Punkte: Die Verwaltung der Zukunft ist agil, bürgernah, nutzerfreundlich und digital. Bürger:innen sollen ihre Angelegenheiten rasch und unkompliziert erledigen können – nach Möglichkeit auch bequem von zu Hause aus.
Schlankere Prozesse machen das Rathaus schneller handlungs- und anpassungsfähig – sowohl für die Alltagsarbeit als auch in Krisensituationen.

Welche Bedeutung hat Ihr Glaube für Ihre Arbeit

#5 Welche Bedeutung hat Ihr Glaube für Ihre Arbeit?

Keine – für mich ist der Glaube eine private Sache und hat keine Auswirkungen auf meine beruflichen Entscheidungen. In den letzten fast 7 Jahren meiner Arbeit in Althengstett habe ich mit allen Kirchen und Glaubensgemeinschaften in der Gemeinde gerne zusammengearbeitet. Dass eine Bürgermeisterin das ebenso handhabt, halte ich für selbstverständlich, denn in Deutschland gilt die klare und wichtige Trennung zwischen Staat und Religion. Dennoch interessieren sich die Bürger:innen natürlich für die Person, die sich auf das Amt der Bürgermeisterin bewirbt. Darum gebe ich gerne offen Auskunft: Wir leben in der Familie liberal muslimisch. Das bedeutet, dass wir unseren Glauben im Hier und Jetzt leben. Jahrhundertealte Religionen müssen nach meiner Auffassung immer neu interpretiert werden, um nicht aus der Zeit zu fallen. Trotz allen unterschiedlichen Bräuchen und Regeln teilen viele Religionen dieselben Werte. Mir ist das außerordentlich wichtig, was unsere großen Religionen gemeinsam ausmacht: Respekt im Umgang miteinander, ein friedliches Zusammenleben und die Bewahrung unserer Umwelt.

Was planen Sie für den Klimaschutz

#6 Was planen Sie für den Klimaschutz?

Beim Klimaschutz sind wir alle gefragt. Der Gemeinderat hat 2016 ein Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept beschlossen. Die Umsetzung dieses Konzeptes müssen wir endlich strategisch angehen. Dazu gehört auch, Lösungen für unsere Energieversorgung zu finden. Diese sollte möglichst auf erneuerbaren Energien gründen. An der Windenergie kommen wir nicht vorbei – diese wird auf höherer Ebene bereits vorangetrieben. Wir haben Glück bei den potentiellen Standorten, die Untersuchungen ergeben haben – diese liegen weitab von Wohngebieten. Ich setze mich dafür ein, dass Windkraftanlagen oder auch Solaranlagen (auf Privatdächern oder auch in anderen Modellen, z.B. entlang von Bahntrassen) mit Bürgerbeteiligung umgesetzt werden. Bemühungen aus der Bürgerschaft zur Gründung oder zum Anschluss an eine Energiegenossenschaft, begrüße und unterstütze ich. Neben dem Klimaschutz ist auch die Klimaanpassung wesentlich. Hier kann die Gemeinde einiges tun im Bereich von Wasserspeichern, Hochwasser- und Hitzeschutz. Neben technischen Lösungen brauchen wir auch verstärkte Bemühungen bei einer nachhaltigen Umstrukturierung unserer Wälder und z.B. der Pflanzung trockenheitsresistenter Straßenbäume.

Wie finanzieren Sie Ihren Wahlkampf

#7 Wie finanzieren Sie Ihren Wahlkampf?

Ein gutes Unterfangen findet Förderer – auch in finanzieller Hinsicht. Viele Menschen in Althengstett kennen die Arbeit, die ich auf kommunaler Ebene gemacht habe. So habe ich neben meiner eigenen Investition in den Wahlkampf auch private Spenden erhalten, die ich für den Wahlkampf einsetzen konnte. Viele meiner Aktionen wurden außerdem durch ehrenamtliches Engagement unterstützt, was die Kosten insgesamt niedrig gehalten hat. Mein Wahlkampf wird nicht von Bündnis 90/Die Grünen finanziert, da ich als parteiübergreifende Kandidatin antrete. Ich bekomme lediglich einen Zuschuss im Rahmen dessen, was bei Wahlkämpfen für Parteimitglieder üblich ist – z.B. um die höheren Druckkosten für Recyclingpapier und Papp-Plakate zu bestreiten.
Die breite Unterstützung, die meine Vision für Althengstett erfährt, zeichnet meinen Wahlkampf aus.

Wie finanzieren Sie Ihren Wahlkampf

#8 Welche Projekte haben Sie in der Gemeinde bisher umgesetzt?

Während meiner gesamten Zeit in der Gemeindeverwaltung Althengstett habe ich neben der täglichen Arbeit stets auch ein größeres Projekt gemanagt und viele kleine Projekte angestoßen. Dafür werbe ich regelmäßig auch Fördermittel ein.

Zu den Projekten, die meine Handschrift tragen bzw. durch mich initiiert wurden, gehören:

-  Leitung des Zukunftsdialogs, aus dem erfolgreiche Gruppen wie 55PlusN.E.W.,
   die Gruppe Nachhaltigkeit, die Dialog-Gruppe Neubürger oder die Neu-Organisation
   der Putzete hervorgegangen sind (Förderung durch Beratungsleistungen)

-  Ausbau des Begegnungsraums Rössle in Neuhengstett und Gartenanlage auf der Brachfläche
   Am Gleis (Fördermittel: 30.000 Euro) mit Ehrenamtlichen

 

-  Vorbereitung zur Schaffung der Stellen Integrationsmanagement im Rahmen des Paktes für Integration

-  Leitung des Corona-Testzentrums und Betrieb über ein Jahr in Zusammenarbeit mit den DLRG-Ortsgruppen und vielen weiteren Ehrenamtlichen

-  Organisation von Kreativ-Wettbewerben und der Althengstett-Rallye während der Lockdowns

-  Konzeptionelle Begleitung des Antrags und der Umsetzung des Ersatz-Neubaus an der Grundschule Althengstett (Fördermittel: 1,2 Mio. Euro)

-  Schaffung einer Stelle Schulsozialarbeit an den Grundschulen

-  Digitalisierung in meinem Bereich: Einführung der elektronischen Zeiterfassung, des Verwaltungssystems und der Anmelde-Software Little Bird

-  Übernahme des Sommerferienprogramms in meinen Bereich

-  Übernahme des Jugendhauses in meinen Bereich

-  Start mit Veranstaltungen zum Frauentag

-  Aktuell: Aufbau der Wald-Farm, einer Bildungs- und Begegnungsstätte im Wald

-  Aktuell: Einführung der BürgerApp Munipolis

-  Aktuell: Konzeptionelle Planung zum Einbau einer Mensa für Kita und Grundschule Neuhengstett

 

Wie finanzieren Sie Ihren Wahlkampf

#9 Was war Ihnen für den Wahlkampf wichtig?

Mir war wichtig, eine transparente Kampagne zu führen. Bürgermeisterwahlen sind Persönlichkeitswahlen. Natürlich sollen Sie mich kennenlernen. Darum habe ich sehr offen über mich gesprochen, auch über Punkte wie Religion und Parteizugehörigkeit.
Zugleich geht es nach der Wahl aber um die Themen und Herausforderungen in der Gemeinde. Darum habe ich sehr ausführlich über meine Besuche und Gespräche berichtet.
Mit den Gartenzaungesprächen habe ich ein neues Format gewählt: in den Nachbarschaften in einer größeren Tiefe über Politik sprechen. Immer habe ich auch aufgefordert: Fragen Sie kritisch nach - jetzt haben Sie die Gelegenheit.
Und zuletzt habe ich auch versucht, die Jugend anzusprechen. Ich finde es sehr wichtig, dass gerade junge Menschen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Demn die Politik von heute gestaltet die Zukunft von morgen. Um junge Wähler auf eine anstehende Wahl aufmerksam zu machen und persönlich anzuschreiben, haben Kandidaten das Recht, für die Wahl bei der Gemeindeverwaltung Einsicht in das Erstwählerverzeichnis zu beantragen. Von diesem Recht habe ich Gebrauch gemacht. Weil mir die Jugend wichtig ist.

 

Wie finanzieren Sie Ihren Wahlkampf

#10 Wie werden Sie mit dem angespannten Haushalt umgehen?

Unser Haushalt ist aktuell belastet durch Investitionen, die sich noch auszahlen werden - beispielsweise durch Flächen in den Neubaugebieten, die noch nicht veräußert wurden. Und auch durch Aufgaben, für die die Länder aktuell einen höheren finanziellen Ausgleich beim Bund verhandeln.

Mein Ziel ist nicht "Sparen um jeden Preis". Sondern eine gute Mischung aus
- Investitionen, die sich später auszahlen (z. B. die Schulsanierung)
- Investitionen, die später höhere, schwer planbare Kosten verhindern
  (z. B. kontinuierliche Sanierungsmaßnahmen)
- sinnvollen Sparmaßnahmen (z.B. indem wir uns in der Verwaltung auf gemeinsame Spar-Ziele verständigen)
- einem strategischen Fördermittel-Management.

 

Zwei Punkte sind wesentlich, um unseren Haushalt aus seiner Schieflage zu befreien: Die Wirtschaft und die Menschen, die hier leben und arbeiten.
Unsere Bevölkerungszahl sollte stabil bleiben, da wir pro Kopf jährliche Zuschüsse bekommen. Das ist ein grosser Posten bei den Einnahmen im Haushalt. Wenn wir im aktuellen Zustand verharren, müssen wir durch den demographischen Wandel und den Mangel an adäquatem Wohnraum für alle Lebensphasen damit rechnen, dass unsere Einwohnerzahl schrumpfen wird und damit auch die gesamte lokale Wirtschaftskraft. Dem gilt es entgegenzuwirken. Gleichzeitig werde ich mich verstärkt um Wirtschaftsförderung kümmern: transparente Vergabe von Gewerbeflächen, Ansiedlung produktiver Betriebe, die Arbeitsplätze bringen, Unterstützung beim Generationenwechsel in Betrieben, enge Zusammenarbeit mit dem Gewerbe- und Handelsverein, Nahversorgung und Einzelhandel halten und Leerstände vermeiden.